Kurz nach dem Aufwachen kam ein anderes Auto zu dem Platz, an dem wir geschlafen haben. Aber der Fahrer interessierte sich nicht für uns. Also aufstehen, fahrfertig machen und ab zur Quelle.
Dort angekommen war schon gut Betrieb, aber immer noch ein paar freie Plätze. Heute früh entschieden wir uns für die wärmere der beiden Quellen. Aber die ist so warm, dass man es nicht wirklich lange darin aushält. Aber zum Glück gibt es unterhalb der Becken den Bach, der herrlich erfrischend ist. Mit Wechselbädern lässt es sich am besten aushalten.
Nachdem wir gut durchgegart waren, ging es zurück an die Autos, wo wir ein sympathisches Paar aus der Nähe von Berlin trafen und uns mit ihnen verquatschten. Der Rest des Tages ging eher beschaulich zu, ein spätes Frühstück um halb 11, danach in einem winzigen Tante-Emma-Laden mit Bar ein bisschen was einkaufen, den Schlafplatz für die kommende Nacht erkunden und vor Sonnenuntergang nochmal in die kühlere Quelle setzen.
Den ganzen Tag über hörten wir in der Umgebung immer mal wieder Schüsse fallen und auch viele andere Geländewagen, die mit Jägern besetzt waren, haben wir gesehen. Macht auch Sinn, denn der 01.11. ist in Italien Feiertag. Das erklärt auch, wieso die Quellen so stark besucht waren.
Am Schlafplatz angekommen gab es noch was zu essen und danach haben wir etwas total mystisches beobachten können. Wir stehen heute auf einem Hügel am Waldrand und haben einen schönen Ausblick auf das toskanische Hügelland. In der Dunkelheit erhob sich aus der Flussniederung langsam ein etwas hellerer Schatten. Und er stieg immer weiter. Innerhalb von wenigen Minuten nahm uns der aufsteigende Nebel die Sicht, bis er uns schließlich völlig umschlossen hatte. Das war ein wirklich eindrucksvolles Erlebnis, das mich sehr daran erinnerte, wie ich mir das „Nichts“ aus der „Unendlichen Geschichte“ vorstellte.
