Das Bier am Abend hat seinen Dienst getan… das durfte der nette Steward auch bemerken, als er wie verzweifelt an an die offene Kabinentür hämmerte und irgendetwas von „Porto“ rief. Ich habe bis eine halbe Stunde vor Ankunft tief und fest geschlafen. Normalerweise sind die Kabinen 1Std vor Ankunft zu räumen. Also schnell fertig machen und raus aus der Kabine.

…und rein nach Bastia. So früh am Morgen ist noch nicht viel los, wenn man von den ganzen Autos und Campern absieht die von unserer und der roten Fähre strömen. Also versuchen raus aus dem Getümmel zu kommen und mich erstmal sortieren. Da ich es nicht darauf anlege, mich in den Tourizentren herumzutreiben, fuhr ich nach Norden, zum Col de St Jean. Eine weißwarenfreie Zone, denn die Straße ist nicht camperfreundlich, was auch beschildert ist:

Es ist eine schöne Schotterstraße, die ab und an etwas ausgewaschen ist, aber gut fahrbar. Weit bin ich allerdings nicht gekommen, denn Frühstück gab es noch keins und ich habe einen sehr schönen Platz zum stehenbleiben gefunden.


Die Insel schaut total anders aus, als ich sie bisher erlebt habe, nämlich im Hoch- und Spätsommer. Entsprechend vertrocknet ist zu dieser Zeit die gesamte Landschaft, im krassen Gegenteil zu jetzt, alles ist grün, überall blüht irgendwas und es riecht noch recht frisch.

Leider konnte ich dort keine Hängematte aufspannen, da ein geeigneter Fixpunkt fehlte. So musste ich meinen Mittagsschlaf im Auto halten, aber das war auch ok. Irgendwann machte ich mir Gedanken, wo ich denn die Nacht verbringen werde. Auf Korsika ist das Wildcampen verboten, und von dem Platz an dem ich stand war ich in Sichtweite einger Häuser. Daraufhin machte ich mich wieder fahrfertig und weiter ging es bergan Richtung der Passhöhe.

Die Piste ist echt ruppelig und es geht nur im Schritttempo voran, und ob der Camping, zu dem ich fahren will, auch nach 19h noch Gäste aufnimmt, ist nirgends beschrieben… aber plötzlich zeigte sich in einer Serpentine der perfekte Platz. Fast ebener Boden, genug Platz neben der Piste, ein kleiner Bach nebendran und gegenüber ein Wassertank, der heute meine Terrasse ist.

So schnell sind die Vorsätze über Bord geworfen, aber bei so einem Platz kann ich nicht widerstehen. Dafür ist er einfach zu schön.

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