Der Führer

Nach einer ruhigen und recht warmen Nacht, mit ca 10°C am Thermometer morgens, haben wir die legendäre Rommel Piste erfahren. Diese wurde aber von französichen Truppen 1956 errichtet und nicht von Erwin Rommel. Es gibt eine Piste und die Asphaltierte Version ein paar Kilometer weiter, welche wir in einem Bogen zurück gefahren sind.

Rommelpiste

Weiter ging es Richtung Tamersa, mit dem Versprechen, eine grandiose Schlucht samt Wasserfall bewundern zu dürfen. Wir wollten aber vorher eine Pause machen und Mittag essen, was wir auch taten. Wärend wir leckes lokal gebackenes Brot und allerlei Käse, Soßen und Dipps verspeisten, gesellte sich ein freundlicher Mensch zu uns, welcher überraschend gut deutsch sprach. Wir unterhielten uns über die Umgebung von Tamerza und in der Offroad Szene bekannte Leute wie Thomas Trossmann www.wuestenfahrer.com, welchen er persönlich kennt.

Blick auf den unteren Bachlauf

Wir verabschiedeten uns natürlich nicht ohne diverse Tipps vom Profi, wie sich später herausstellen sollte. Die „normalen“ Touristen fahren alle zum ausgeschilderten Wasserfall, nicht wir, dank der Recherche mit Sattelitenbildern und OSM-Karte habe ich einen Weg gefunden, der direkt durch das Flußbett zum Wasserfall und zu Schlucht führt.

Doch angekommen am kaum zu erkennenden Abzweig in das Flußbett taucht der Führer (der Besucher bei unserer Mittagspause) auf einem völlig  verranzten Chinamopped auf und gibt mir klar zu verstehen, dass er vor fahren muss, sonst gäbe es Ärger mit den ansässigen Bauern, welche entlang des Flusses ihre Felder haben. Also hatten wir ab jetzt einen Führer!

Fahrt durch das Bachbett
Angekommen in der Schlucht
Sonniger Parkplatz
Suchbild, wo sind die Landys?
Die Oase Tamerza

Klar, es war beeindruckend und er hat uns ca eine Stunde alles Mögliche erzählt, was wir sonst nicht erfahren hätten aber das Abenteuergefühl war weg. Sich eine ganz neue Landschaft selbst mit den Fahrzeugen zu erarbeiten ist ein weit erfüllenderes Gefühl, als einen Führer zu haben, der nätürlich als hier geborener alle Details in- und auswendig weiß. Die Dusche unter dem Wasserfall habe ich mir dann nicht nehmen lassen, auch wenn auf mich gewartet werden musste.

In freudiger Erwartung
Erfrischung!

Auf der Rückfahrt zur Route Nationale kam der unvermeitlich Stop und das Gefeilsche um den Wert seiner Arbeit. Wenn man bei sich bleibt und weiß, wie das Spiel läuft, sind am Ende alle zufrieden und man kann ruhigen Gewissens seiner Wege fahren – was wir alle dann auch taten.

Wir wollten ein Stück weg von der Algerischen Grenze, nicht weil wir sollche Angst vor Algeriern hätten, eher wollen wir nicht von der tunesichen Guarde Nationale mitten in der Nacht geweckt werden um gesagt zu bekommen, dass es hier unsicher sei und sie uns freundlicherweise ins nächste Hotel begleiten. Jetzt stehen wir in der Nähe von ein paar Schafhirten, welche mit ihren Herden das Land hier beweiden, im Bachbett – und nein, es wird heute Nacht nicht regenen und wir werden nicht ertrinken 😉

Einer der Hirten kam auch noch zu Besuch und wir haben uns darauf geeinigt, dass wir hier über Nacht stehen können, ist ja immerhin seine Weide, wir aber leider nicht rauchen und seinem Wunsch nach Zigaretten nicht nachkommen können. Ich habe ihm dann zwei Schokoladen aus der Schweiz mit gegeben – für die Kinder, da hat er sich dann doch gefreut und wir können alle ruhig schlafen.

Gute Nacht und bis morgen…

Die Wüste lebt….. dank des Regens….
Bei unserer Ankunft….
Grünen und blühen viele Sträucher in der Wüste

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