Gestern bin ich in Salzburg angekommen und habe auf den grade mal 2,5km vom Flughafen zu meiner Unterkunft festgestellt, dass mein Rucksack viieeel zu schwer ist. Also nach Ankunft alles raus und kritisch überlegen was per Paket zurück nach Hause kann. Immerhin sind gut 2kg zusammengekommen, die ich heute Früh bei der Post aufgeben konnte.
Nach einem recht brauchbaren Frühstück und dem Besuch bei der Post war meine nächste Station der Startpunkt am Mirabellplatz. Beim Frühstück hörte ich immer mal wieder ein Grummeln und Grollen, wobei ich erst im Laufe der Zeit merkte, dass es nicht vom Verkehr kommt. Es war ein Gewitter nördlich von Salzburg, das mich dazu brachte, nicht erst um 10Uhr vom Startpunkt loszulaufen. Im Nachhinein war das auch gut so, doch dazu später mehr.
Die ersten km aus der Stadt heraus waren sehr beschaulich und auch der Blick über die Stadt war immer wieder sehr schön.


Kurz nach der Wasserstelle Löwenbrunnen kann man schon den Untersberg sehen. Da gehts nachher hoch.

Entlang des Almkanals ist es wunderschön zu laufen und der Kanal lädt mit seinem glasklaren Wasser zu einem Bad ein, grade bei den Temperaturen heute. Schon blöd, dass ich die Badehose heute Früh ins Paket nach Hause verbannt habe. 😉
Egal, so bleibe ich dabei, wofür ich hergekommen bin, und es ging gut gelaunt weiter Richtung Fuß des Unterbergs. Mittlerweile kann man sogar schon die Hütte erkennen, wo die heutige Etappe enden wird.

In Glanegg hatte ich einen älteren Herren gefragt, ob es irgendwo noch ene Einkehr gäbe, wo ich einen Apfelstrudel essen könne, aber das hätte ich mir früher überlegen sollen, hier gibt es nichts mehr. Ich katte ihn auch noch gefragt, welchen Steig er mir empfehlen könne, den Reit- oder den Dopplersteig. Er tendiere zum Dopplersteig, den bevorzugt er selbst. Er läuft ihn in ca 2 Std, meine Antwort, ok, dann brauche ich mindestens 3 Stunden. Über den Dopplersteig erklimmt man in gut 5km Weg 1200hm bis zur Hütte. Er meinte noch, dass es im oberen Teil ungeschützt sei und man die Sonne dauerhaft hätte. Meine Einschätzung daraufhin: bis ich da oben bin, ist die Sonne bestimmt schon hinter der Steilwand.
An der Rosittenbrücke habe ich eine Pause zur Stärkung und zum Abkühlen meiner Füße eingelegt bevor ich losging. Unmittelbar nach dem Einstieg geht es auf Stufen unterschiedlichster Art, Höhe und Bauart steil bergan. Unten im Tal war der Rosittenbach zu hören und der Pfad schlängelt sich weiter steil bergauf.





Teils stark ausgesetzt und weit abfallend zieht der Weg seine Bahn weiter bergan. Als die teilweise schier endlosen Holzleitern anfingen, merke ich meine vorbildliche und exzessive Vorbereitung (räusper…. hüstel) auf diese Wanderung.
Ich merke die Höhenluft, die Anstrengung und hänge dauernd an meinem Trinkschlauch. Und so kämpfe ich mich stufen- und leiterweise langsam mit kurzen Unterbrechungen im 2-3 Minutentakt weiter hinauf. Nach und nach wurden die Bäume weniger und ich bekam mehr Sonne ab, allerdings nicht lange, da die Sonne hinter der Steilwand verschwand, wie ich eszuvor geschätzt hatte. So gesehen war es praktisch, so langsam zu sein.
Nach gut 900hm wird es interessant, als ich die in den Fels gehauene Treppe erreicht habe. Die führt an der annähernd senkrechten Wand weitere 200 hm weiter hinauf.


Ach, und rechts gehts natürlich steil runter, aber das kenne ich ja schon von vorher.
Am Ende der Treppe angekommen hatte mich die Sonne wieder, oder ich sie? Von dort aus war es dann nur noch gut 20min Weg durch die Latschenkiefern bis zur Hütte.
Ich habe insgesamt knapp 4,5std gebraucht, um den Aufstieg zu bewältigen. Also mehr als doppelt so lange wie der Herr in Glanegg, und der war bestimmt 30 Jahre älter als ich.

Jedenfalls habe ich die Etappe gut zu Ende gebracht, und freue mich aufs Abendessen, das draußen vor der Hütte eingenommen wird.
Just mit dem Essen fertig, zog auch das Gewitterzu uns rüber, das mich bereits die letzten 1,5Std des Aufstiegs begleitet hatte. Es war allerdings weit weg am Nachbarberg und es grummelte immer mal wieder.
Die Nacht wird recht unruhig und regnerisch. Hoffentlich hält das Wetter morgen. Zumindest soweit, dass es nicht gewittert.